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Minensuch- und Räumschiffe
MSR- lang Sie dienten der Minenabwehr und sind mit Geräten zur Suche und Vernichtung von Minen und Minensperren verschiedener Arten ausgestattet gewesen, z. B. mit Kontakt- und Fernräumgeräten sowie hydroakustischen Anlagen. Außerdem sind diese Schiffe auch dazu bestimmt gewesen, Minen zu legen und im Vorpostendienst eingesetzt zu werden. Sie konnten weiterhin zur U-Boot- Abwehr herangezogen werden. Die MSR- Schiffe, wurden damals in der Peene- Werft Wolgast, speziell für die Bedingungen des Ostsee- Einsatzes gebaut.
Die MSR-Schiffe trugen damals die Namen von ehemaligen DDR- Kreisstätten wie: z.B. GRANSEE, ALTENBURG, HETTSTEDT, SCHÖNEBECK, GRIMMA, ZEITZ usw... Zwischen den Patenstätten und den Besatzungen der Schiffe, hatten sich damals sehr enge Beziehungen herausgebildet. Die Artilleriebewaffnung bestand bei MSR- lang aus 3 x 25-mm-Zwillingsgeschützen und beim MSR- kurz aus nur einer Waffe vorn auf der Back. Diese waren vor allem für die Abwehr von Luftgegnern und leichten Seezielen gedacht.
MSR- kurz Die als MSR-kurz gebaute Schiffe, waren damals meistens als Schiffe der Grenzbrigade/ Küste eingesetzt. Sie erfüllten einst die Aufgaben bei der Sicherung der Seegrenze der ehemaligen DDR, sie wirkten dabei sehr eng mit den Landeinheiten der Grenzbrigade/ Küste zusammen. Der Dienst war sehr anstrengend und verantwortungsvoll, sie mussten immer Einsatzbereitschaft und Wachsamkeit zeigen und die damaligen Interessen der DDR jeder Zeit vertreten können. Die Schiffe fuhren ihre eigene Dienstflagge, die sich von der roten Dienstflagge der Volksmarine durch einen grünen Streifen am Liek unterschieden hatte. Auch diese Schiffe trugen Namen von DDR-Küstenorten wie Ueckermünde, Prerow, Vitte und Kühlungsborn. Auch zu diesen Gemeinden bzw. Städten gab es feste Patenschaftsverbindungen. So fanden einmal im Jahr in einer Reihe von Orten Freundschaftstreffen statt, an denen die Besatzungen (ausgesuchte Matrosen und Unteroffiziere) teil genommen hatten. Diese seetüchtigen Schiffe, wurden ebenso von der Peene- Werft in Wolgast gebaut, sind der Bauart nach Minensuch- und- räumschiffe eines kleineren Typs, die mit der für das Minenräumen notwendigen Kampftechnik ausgestattet gewesen.
Torpedoschnellboote (TS-Boote)
TS- Boot Zu den Stoßkräften und schnellsten Schiffen der ehemaligen Volksmarine, gehörten die Torpedoschnellboote. Sie waren in der Lage mit ihrer Hauptbewaffnung den Torpedos, Schläge gegen Überwasserziele zu führen, wobei sie meistens mit Raketenbooten und Jagdbombern der Seefliegerkräfte zusammenwirkten. Die Bezeichnung dieser Boote sagt bereits aus, das es sich um Schnellläufer handelte. Die enorme Geschwindigkeit die sie entwickeln konnten und durch ihre Ausstattung mit leistungsfähigen Geräten für die Navigation, Beobachtung und Waffeneinsatz konnten TS-Boote auch sehr wirksam zur Aufklärung eingesetzt werden und überraschend Minen legen. Diese TS-Boote sind Erzeugnisse sowjetischer Werften gewesen, waren seetüchtig und sehr manövrierfähig. Sie waren mit vier Torpedo- Ausstoßrohren bestückt und verfügten über funkmeßgesteuerte Schnellfeuergeschütze zur Bekämpfung von Luftzielen und leichten Überwasserzielen. Diese Schiffe trugen die Namen von antifaschistischen Widerstandskämpfern z.B. Anton Saefkow, Rudolf Breitscheid, Hans Koppi, Fritz Heckert und anderen.
Raketenschnellboote (RS-Boote)
RS- Boot Diese Boote bildeten den Kern der Stoßkräfte der ehemaligen Volksmarine, ihre Aufgabe war es Raketen- schläge gegen Seeziele zu führen. Hohe Geschwindigkeit, eine große Reichweite der Raketen und sehr gute See- Eigenschaften zeichneten diese Boote aus sowjetischer Produktion aus. Wie schon bei den Torpedoschnellbooten beschrieben arbeiteten diese Boote mit denen zusammen. Die Hauptbewaffnung der RS-Boote waren Schiff- Schiff- Raketen. Auch diese Schiffe waren mit funkmeßgesteuerten Schnellfeuergeschützen bestückt. Diese RS- Boote trugen die Namen von revolutionären roten Matrosen, wie Albin Körbis und Max Reichpietsch, Rudolf Engelhofer und Heinrich Dorrenbach.
Leichte Torpedoschnellboote (LTS)
LTS- Boot Diese kleinen Boote gehörten zu den "Schnellsten der Ostsee", die enorme Geschwindigkeit, ist gepaart mit der starken Torpedobewaffnung und der geringen Besatzungsstärke, welches der größte Vorzug war. Hinzu kam damals noch die geringen Ausmaße der Boote, wodurch sie nur schwer auszumachen waren. Diese Schiffe eigneten sich besonders für den Einsatz in engen Seegebieten, mit einer stark gegliederten Küste wie der westlichen Ostsee. LTS-Boote waren übrigens auch Erzeugnisse des DDR-Schiffbaus, sie gehörten zu den Stoßkräften der VM. Sie führten überraschende Torpedoschläge gegen feindliche Schiffe bzw. Geleite. Dabei wirkten sie vielfach mit den RS- Booten und den TS- Booten sowie den Seefliegern zusammen. Eines dieser Boote, kann man heute im Marinemuseum Stralsund auf dem Dänholm besichtigen.
U-Boot - Abwehrschiffe (UAW-Schiffe)
UAW- Schiff Diese Schiffe wurden auch Unterseeboot- Jäger genannt, sie gehörten zu den Sicherungskräften der VM. Die Bezeichnung der Schiffe deutet bereits auf die Zweckbestimmung der Schiffe hin, sie dienten in erster Linie der Suche und Bekämpfung von gegnerischen U-Booten. Dazu waren sie damals mit modernen Ortungsanlagen sowie mit schlagkräftigen Waffen ausgestattet. Auf dem Vorschiff war die Hauptbewaffnung installiert: mehrrohrige Werfer für den Abschuss von reaktiven Wasserbomben. Von den Ablaufgerüsten die achtern angeordnet waren, wurden herkömmliche Wasserbomben abgeworfen. Je eine Doppellafette funkmeßgesteuerter Geschütze vorn und achtern für die Abwehr von Luft- und Seezielen komplettierten damals die Bewaffnung. Minenschienen am Oberdeck ermöglichten den Schiffen das legen von Minen. Ein weiterer Vorzug dieser Schiffe war, das sie auf den Werften der ehemaligen DDR gebaut wurden und durch die relativ hohe Geschwindigkeit. Diese Boote der VM trugen Namen von DDR- Städten wie z.B.Teterow, Lübz, Bützow, Parchim, Wismar und Gadebusch.
Küstenschutzschiffe (KS-Schiffe)
KS- Schiff Vorwiegend wurden sie als Artillerieträger und als U-Boot-Abwehrschiffe eingesetzt. Vielseitig bewaffnet und für die unterschiedlichsten Aufgaben verwendbar, verfügten diese Schiffe über drei 100- mm- Universalgeschütze zur Bekämpfung von See- und Küstenzielen, außerdem über vier 37- mm- Rohre in Doppellafetten für die Abwehr von Luftzielen und leichten Überwasserzielen. Ein Zwillingstorpedorohrsatz ermöglichte den Einsatz der Torpedowaffe. Weiterhin konnten KS-Schiffe herkömmliche Wasserbomben und reaktive Wasserbomben aus Salvenwerfern abfeuern. Minenschienen gestatteten das legen aller Arten von Minen. Für damalige Verhältnisse, Moderne Beobachtungsmittel, Feuerleitanlagen, hydroakustische Geräte für die U-Bootssuche und alle für die Schiffsführung und Navigation notwendigen Anlagen waren ebenfalls vorhanden. Diese Schiffe dienten der Deckung von Schiffsgeleiten, der Sicherung von Reeden und Basen, dem Vorpostendienst und Wachdienst und vor allem der U- Boot- Abwehr. Diese Schiffe erhielten damals Namen von: Friedrich Engels, Karl Marx, Ernst Thälmann und Karl Liebknecht.
Landungsschiffe (LSK)
LSK- Schiff Landungsschiffe sind dazu bestimmt, Truppen und Technik der Marineinfanterie sowie der Landstreitkräfte an Bord zu nehmen und an nicht eingerichteten gegnerischen Küsten anzulanden. Über hydraulische Landeklappen können Soldaten mit ihren Gefechtsfahrzeugen und Ausrüstungen direkt am Ufer abgesetzt oder aufgenommen werden. Es ist aber auch möglich gewesen, Schwimmtechnik der Marineinfanterie oder der Landstreitkräfte schon weit vom Ufer entfernt auszusetzen. Zur Selbstverteidigung, aber auch zur Feuerunterstützung anlandender Truppen waren diese Landungsschiffe mit verschiedenen Geschützen und Werfern ausgerüstet. Die Kleinen Landungsschiffe der damaligen VM, waren Erzeugnisse der DDR- Schiffbauindustrie. Diese Schiffe trugen die Namen junger Antifaschisten, die 1945 von den Henkern der Nazimarine in den letzten Kriegstagen ermordet wurden: Gerhard Prenzler, Rolf Peters und Heinz Wilkowski.
Schulschiff "Wilhelm Pieck"
Schulschiff Das Schulschiff "Wilhelm Pick" der ehemaligen VM, diente damals zur praktischen Ausbildung von Schülern militärischer Lehranstalten, vornehmlich zur Ausbildung von künftigen Offizieren. Es waren an Bord moderne Anlagen und Einrichtungen bzw. Ausbildungsplätze für politische, militärische, seemännische und technische Lehrfächer, z.B. für Navigation, Meteorologie und Hydroakustik. Das Schiff wurde einst auf einer polnischen Werft gebaut und konnte auf Grund seiner Seetüchtigkeit, seines Aktionsradius und seiner technischen Ausstattung längere Reisen auch in entferntere Seegebiete unternehmen. Das Schiff welches als Schulschiff extra gebaut wurde, bot der Stammbesatzung, den Schülern und den Ausbildern entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten. Die Artilleriebewaffnung des Schiffes bestand aus funkmeßgesteuerten Schnellfeuergeschützen und aus 25- mm- Maschinenwaffen, die jeweils in Doppellafetten angeordnet waren.
Minenleg- und räumschiffe (MLR)
MLR- Schiff Dieses von der damaligen UDSSR gebauten Schiffe, wurden nach dem 2.Weltkrieg in den ersten fünf Jahren, beim Freiräumen von Hafeneinfahrten der damaligen Volksrepublik Polen und der DDR eingesetzt. Die damalige Rotbannerflotte hatte diese Aufgabe übernommen. Später wurde diese von den Räumeinheiten der polnischen Seekriegsflotte bzw. der DDR- Seestreitkräfte zu Ende geführt. Die Minenleg- und- räumschiffe des Typs T- 43 waren seetüchtige und sehr zweckmäßige Fahrzeuge. Außer der Achtern zu sehenden Winsch und den Otterkränen sowie Minenräumgeräten verfügten sie über moderne Minenortungsgeräte. Diese Schiffe konnten auch zum Minenlegen eingesetzt werden. Zur Bekämpfung von leichten See- und Luftzielen, waren sie mit 37-mm Bordwaffen in Doppellafetten bestückt.
Großes UAW- Schiff "Slawny"
WAW- Schiff Dieses von der damaligen UdSSR gebauten Schiffe, gehörten damals zu den Neubauten die sich prinzipiell von früher bekannten Konstruktionen unterschieden. Sie gehörten zu den Neuentwicklungen auf See, die von der Sowjetmarine im letzten anderthalb Jahrzehnt herausgebracht wurden. Über den schlanken Flushdecker- Schiffskörper (durchgehend flaches Deck) erheben sich als wuchtige Aufbauten vor allem die mächtigen Schornsteine, wobei die beiden vorderen als Paar nebeneinanderstehen und leicht nach außen geneigt sind. Unmittelbar vor und hinter diesen Doppelschornstein ragen die beiden Vierbein- Gittermasten in die Höhe. Sie tragen genauso wie der Turm, der sich etwa in der Mitte des Schiffes befindet und wie die oberste Plattform der Brücke- vielfältige Antennen und Anlagen für Funkmeß- Beobachtungs- und Feuerleitsysteme. Beeindruckend war damals auch die Bewaffnung des Schiffes: Rohrartillerie mittleren Kalibers, angeordnet in je einem Zwillingsgeschützturm vorn und achtern, wird ergänzt durch zwei Doppelstarter- Luftabwehr- Raketen und die starken UAW- Waffensysteme. Zu ihnen gehören die UAW- Torpedoausstoßrohre (ein Fünfersatz mittschiffs) sowie zwei zwölfrohrige und zwei sechsrohrige Werfer für reaktive Wasserbomben. Somit konnte das Schiff sehr vielseitig eingesetzt werden, vorwiegend für die U- Boot- Bekämpfung, aber auch zur Seeaufklärung und zu Deckungs- und Sicherungsaufgaben.
Diese Bilder und Texte habe ich in geänderter Form aus einer Sammelbildserie des Verlages "Bild und Heimat, Reichenbach Vogtl." übernommen. Die Sammelserie Nr. 137 Folge 1 "Unsere Volksmarine" aus dem Jahr 1978. Text: Robert Rosentreter, Rostock Fotos / Bilder: Flor, Rostock / Hübner, Rostock / Reuter, Kaulsdorf / Rosentreter, Rostock / Seemann, Rostock / Volksmarine- Archiv Gestaltung: Karl Köhler, Plauen
MSR- Schiffe auf See und im Hafen
MSR- Schiff 315 " HETTSTETT " beim einlaufen in den Peenemünder Hafen
Schulschiff S 24 " KAMENZ " der Flottenschule Stralsund/Parow, hier noch ohne den Umbau des GA 3 Leitstandes auf dem Achterdeck .
Bild links: MSR- Schiff 344 "Eilenburg" in Fahrt Bild rechts: MSR- Schiff 334 "GENTHIN" bei starkem Seegang in der Ostsee
Bild links: MSR- Schiff 334 in der tobenden See, das Wasser über den Wellenbrecher bis hoch zur geschlossenen Brücke. Bild rechts: MSR- Schiff 336 "GRIMMA"
336 in Fahrt MSR- Schiffe 333 und 336
MSR- Schiff 331 "DESSAU" mit Holstab am Heck MSR- Schiff 332 "BITTERFELD"
MSR- Schiff 336 durch ein Bullauge fotografiert MSR- Schiffe im Konvoi Diese Bilder der MSR-Schiffe auf See, wurden mir vom ehemaligen Stabsfunker Jörg D. zur Verfügung gestellt. Er hatte damals die Gelegenheit, aus dem Funkraum diese Bilder zu fotografieren. Vielen Dank!
MSR- Schiffe auf hoher See
Diese Bilder der MSR- Schiffe auf hoher See, wurden mir freundlicherweise vom Kameraden Burkhard L. aus Zempin zur Verfügung gestellt, er fuhr damals als Funker auf der "GRANSEE". Vielen Dank!
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